Neukaledonien – Nickel und Kanaken | Überblick

Neukaledonien
November 2007

Ein paar Netze voller Fische gegen ein Drei-Milliarden-Dollar-Projekt: Ein ungleicher Kampf, ein klassischer Konflikt. Der Rohstoffhunger der Industrienationen schürt Konflikte wie diesen. Die zu Frankreich gehörende Insel Neukaledonien hält gut ein Fünftel der weltweiten Nickelreserven. Nickel ist ein teures Mineral, das zur Stahlveredelung unerlässlich ist. Es ist so begehrt, dass die kostenintensive Erschliessung zwei neuer gigantischer Fördergebiete sich für die multinationalen Konzerne Falconbridge und Vale Inco rechnen wird.
Eine ganz andere Rechnung hingegen machen die Kanak, die Ureinwohner der Insel, auf: Ihnen ist ihr Land heilig, sie leben von und mit der Natur. Natürlich haben die Kanak gewisse zivilisatorische Annehmlichkeiten – Autos, Tiefkühler, Fernseher – in ihren Alltag integriert, doch sie haben einen immensen Respekt vor der Natur bewahrt. Der manifestiert sich in der Überzeugung, dass die Geister ihrer Vorfahren in jedem Baum, in jedem Stein wohnen können.
Die Kanak wissen, dass sie die multinationalen Projekte nicht stoppen können. Aber sie wollen auch nicht tatenlos zusehen, wie mit den Schätzen ihres Landes Milliarden verdient werden, während sie mit Handlangerjobs abgespeist werden.

Neukaledonien
November 2007

Ein paar Netze voller Fische gegen ein Drei-Milliarden-Dollar-Projekt: Ein ungleicher Kampf, ein klassischer Konflikt. Der Rohstoffhunger der Industrienationen schürt Konflikte wie diesen. Die zu Frankreich gehörende Insel Neukaledonien hält gut ein Fünftel der weltweiten Nickelreserven. Nickel ist ein teures Mineral, das zur Stahlveredelung unerlässlich ist. Es ist so begehrt, dass die kostenintensive Erschliessung zwei neuer gigantischer Fördergebiete sich für die multinationalen Konzerne Falconbridge und Vale Inco rechnen wird.
Eine ganz andere Rechnung hingegen machen die Kanak, die Ureinwohner der Insel, auf: Ihnen ist ihr Land heilig, sie leben von und mit der Natur. Natürlich haben die Kanak gewisse zivilisatorische Annehmlichkeiten – Autos, Tiefkühler, Fernseher – in ihren Alltag integriert, doch sie haben einen immensen Respekt vor der Natur bewahrt. Der manifestiert sich in der Überzeugung, dass die Geister ihrer Vorfahren in jedem Baum, in jedem Stein wohnen können.
Die Kanak wissen, dass sie die multinationalen Projekte nicht stoppen können. Aber sie wollen auch nicht tatenlos zusehen, wie mit den Schätzen ihres Landes Milliarden verdient werden, während sie mit Handlangerjobs abgespeist werden.

Nickelabbau in der Mine von Nepoui Vorbereitungen für die Feier zur Ernennung eines neuen Grand Chef in der Nähe von Oundjo Vorbereitungen für die Feier zur Ernennung eines neuen Grand Chef in der Nähe von Oundjo Morgendämmerung über der noch intakten Küste bei Goro Nickelabbau in der Mine von Nepoui Clement lebt alleine auf einer kleinen Insel vor der Küste von Goro. Seit er denken kann, geht er jeden Morgen bei Sonnenaufgang fischen. In letzter Zeit bleiben seine Netze immer öfter leer. Fischer in der Lagune vor Oundjo. Sie fürchten, dass ihre Lebensgrundlage zerstört wird, wenn die Fabrik gebaut wird. Der Grand Chef wird von den großen Familien einer Gemeinde bestimmt und auf Lebenszeit ernannt. Er dient den offiziellen Behörden als Ansprechpartner und Bindeglied zur kanakischen Gemeinde. André Vama von der kanakische Umweltschutzgruppe Rheebu Nuu diskutiert  am Rande eines Protestcamps mit Polizisten. Hypolite beim Abendessen Der Grand Chef wird von den großen Familien einer Gemeinde bestimmt und auf Lebenszeit ernannt. Er dient den offiziellen Behörden als Ansprechpartner und Bindeglied zur kanakischen Gemeinde. Bauarbeiten an der neuen Nickelfabrik Bingoabend in Oundjo. Die kanakische Umweltschutzorganisation Rheebu Nuu reist durch die Dörfer, um die Menschen über die Auswirkungen der geplanten Fabriken aufzuklären. In vielen Dörfern ist die Meinung gespalten: Die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Aussicht auf Arbeit und Geld verlockend. Aktivisten der kanakischen Umweltschutzgruppe Rheebu Nuu haben auf einem Berg ein 'Tabou' angelegt, um die geplante Abwassertrasse der neuen Nickelfabrik zu blockieren Vorbereitungen für die Feier zur Ernennung eines neuen Grand Chef in der Nähe von Oundjo Im Dorf Oundjo, das in der Nähe der geplanten Fabrik im Norden der Insel liegt. Viele Kanak haben nur das nötigste zum Leben, aber sind zufrieden mit einem Leben in Einklang mit der Natur. Frauen flechten in Oundjo Körbe und Matten aus Palmenblättern Jugendliche treffen sich am Dorfrand von Goro Blick auf die Baustelle von Goro Nickel. Im Unterschied zu dem schon seit 100 Jahren betriebenen Nickel-Abbau auf der Insel soll das Metall hier an Ort und und Stelle weiterverarbeitet werden. Junge Kanak errichten eine Siedlung, um den geplanten Bau einer Abwasserleitung vom Werk in die Lagune zu blockieren. Nach Auffassung der Kanak gehört das Land ihnen, und sie können sich überall niederlassen. Ehemaliges Tagebaugebiet. Diese Mine wurde in den 1980er Jahren aufgegeben. Auf dem ausgelaugten Boden schlägt kein Baum mehr Wurzeln. Traditionelle Hütte im Dorf Oundjo, das in der Nähe der geplanten Fabrik im Norden der Insel liegt. Blick von der Hauptstraße, die durch Goro führt. Viele Häuser und Hütten liegen verborgen im Busch. Grabpflege auf dem Friedhof von Goro am Totensonntag. Die meisten Kanak mischen Katholizismus und Naturreligionen. Frauen suchen in den Mangrovensümpfen vor Oundjo nach Krebsen. Sie fürchten, dass ihre Lebensgrundlage zerstört wird, wenn die Fabrik gebaut und die Lagune zerstört wird. Viele Familien bessern ihr Einkommen auf, indem sie fischen gehen und den tiefgefrorenen Fang am Wochenende auf dem Markt verkaufen Die kanakische Umweltschutzorganisation Rheebu Nuu reist durch die Dörfer, um die Menschen über die Auswirkungen der geplanten Fabriken aufzuklären. In vielen Dörfern ist die Meinung gespalten: Die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Aussicht auf Arbeit und Geld verlockend. Dorfgemeinschaftshaus von Goro, das jeden Samstagabend als Bingo-Salon genutzt wird Blick auf die Baustelle von Goro Nickel. Im Unterschied zu dem schon seit 100 Jahren betriebenen Nickel-Abbau auf der Insel soll das Metall hier an Ort und und Stelle weiterverarbeitet werden. Wohncontainer auf dem Werksgelände. Die meisten Arbeiter stammen  von den Philippinen. Nur wenige Kanak arbeiten auf der Baustelle.
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